eBay ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das einen der größten Online-Marktplätze betreibt. Es wurde am 3. September 1995 von Pierre Omidyar in San José (Kalifornien) unter dem Namen AuctionWeb gegründet. Auch in Europa, etwa in Deutschland, der Schweiz und Österreich, bietet das Unternehmen seine Dienstleistungen an. Bis zum 17. Juli 2015 gehörte auch der Bezahldienst PayPal zum Unternehmen.
Im Laufe der Jahre erweiterte sich das Angebot von einem Consumer-to-Consumer-Marktplatz mit flohmarktähnlichem Charakter zu einer Business-to-Consumer-Plattform; das heißt, es wird Neuware von kommerziellen Händlern angeboten, im Unterschied zu den Gebrauchtwaren privater Anbieter.
Nach der Gründung im Jahr 1995 in den USA expandierte E stark. 1997 investierte Benchmark Capital 6,7 Millionen US-Dollar in das Unternehmen, welches zum besten Investment in der Silicon-Valley-Geschichte wurde. Zwei Jahre später waren diese Anteile 5 Milliarden US-Dollar wert. Im Sommer 1999 kaufte E das deutsche Auktionshaus Alando für 43 Millionen US-Dollar von den drei Samwer-Brüdern. Im Jahr 2001 kaufte das Unternehmen das südkoreanische Auktionshaus Auction, 2002 den Internet-Zahlungsdienstleister PayPal und 2003 die Auktions-Seite Eachnet für 180 Millionen Dollar. Im Jahr 2003 wurde der Europasitz in Bern eröffnet. Im Januar 2004 übernahm E mobile.de (Anzeigenmarkt für Fahrzeuge in Deutschland) für 121 Millionen Euro. Im selben Jahr kamen die indische Plattform Baazee.com (Juni, 50 Millionen US-Dollar), der niederländische Online-Marktplatz-Betreiber Marktplaats.nl (November, 225 Millionen Euro) und das Immobilienportal Rent.com (Dezember, 415 Millionen US-Dollar) dazu. Im März 2005 gründete E die auf regionale Kleinanzeigen spezialisierte Handelsplattform Kijiji. Im Juni erwarb das Unternehmen die Angebotssuchmaschine Shopping.com für 620 Millionen US-Dollar und im September 2005 Skype für 3 Milliarden US-Dollar. Im April 2006 übernahm E das schwedische Internetauktions-Portal Tradera.com. Der Kaufpreis wurde auf umgerechnet 48 Millionen Dollar beziffert.
Am 22. August 2006 startete E den deutschen Online-Marktplatz E Express mit neuen Diensten für gewerbliche eBay-Verkäufer, der am 23. April 2008 wieder abgeschaltet wurde.
2007 wurde eBay von der International Academy of Digital Arts and Sciences bei der 11. Verleihung des Webby Awards mit einem Preis für das „Lebenswerk“ ausgezeichnet. Am 4. Oktober übernahm das Unternehmen das Auktionsabwicklungstool Afterbuy und akquirierte 2009 das südkoreanische Händlerportal Gmarket.
Am 1. September 2009 gab eBay bekannt, dass es 65 Prozent der Anteile seiner Internet-Telefontochter Skype für 1,9 Milliarden US-Dollar an eine Investorengruppe verkaufen werde. Kurz darauf drohten die beiden Skype-Gründer mit juristischen Schritten gegen eBay, Skype und die Investoren. Im November 2009 einigten sich die Beteiligten. Die Skype-Gründer erhielten 14 % an Skype (das Paket war seinerzeit 385 Millionen Dollar wert).
Im Dezember 2010 kaufte E die lokale Einkaufssuchmaschine Milo für 75 Millionen US-Dollar. Milo.com macht den Warenbestand von Ladengeschäften in US-Städten durchsuchbar, so dass seine Nutzer im Web in Echtzeit sehen, ob von ihnen gewünschte Produkte in einem Laden in ihrer unmittelbaren Umgebung erhältlich sind. In den USA bieten beteiligte lokale Händler über diesen E local genannten Service einen Lieferservice innerhalb einer Stunde an. Im selben Monat übernahm E das Berliner Shopping-Portal brands4Friends für rund 150 Millionen Euro.
Am 10. Mai 2011 verkaufte eBay seine Anteile an Skype für rund 2,3 Milliarden US-Dollar an Microsoft. Am 22. Juni wurde die 2,4 Milliarden US-Dollar teure Übernahme des E-Commerce-Unternehmens GSI Commerce abgeschlossen. 2011 wurde auch das türkische Unternehmen GittiGidiyor.com für 217 Millionen US-Dollar übernommen.
Seit Oktober 2012 haben die Website und Dienste des Unternehmens ein überarbeitetes Erscheinungsbild, im Zuge dessen auch das bis zu diesem Zeitpunkt unveränderte eBay-Logo erstmals neu gestaltet wurde. Während die Farben weitgehend beibehalten wurden und die Buchstaben weiterhin miteinander verbunden sind, erzielt man durch Verwendung der Schriftart Univers Extended ein klareres Schriftbild.
Im Oktober 2013 wurde die Startseite des Unternehmens neu gestaltet. Dabei baute eBay sogenannte feeds in die Seite ein, mit denen Kunden Hersteller, Händler und Produktkategorien folgen können und so immer aktuelle Angebote erhalten. Diese Funktion erhöhte die Kundenbindung und die Frequenz des Seitenbesuchs. Die Überarbeitung gehört zu den Innovationen, mit denen John Donahoe zwischen 2009 und Anfang 2014 die Börsenkapitalisierung von eBay um mehr als 50 Milliarden US-Dollar gesteigert hat.
Am 30. September 2014 gab eBay Inc. bekannt, dass ab 2015 eine Trennung von eBay und PayPal in zwei voneinander unabhängige börsennotierte Unternehmen geplant ist. Die Abspaltung setzte eine Gruppe Großinvestoren um Carl Icahn gegen den Willen von Donahoe durch, wonach dieser das Unternehmen verließ. Die Abspaltung wurde am 17. Juli 2015 vollzogen. Anfang Februar 2018 hat eBay bekanntgegeben, dass die Zusammenarbeit mit Paypal eingeschränkt wird. Das Internetauktionshaus wird bis 2021 Adyen als neuen primären Zahlungsdienstleister etablieren. eBay gibt an, diesen Schritt aufgrund der geringeren Gebühren und des einfacheren Preismodells durchgeführt zu haben.
Im Juni 2019 wurde bekannt, dass sich eBay an der Internetwährung Libra beteiligt hat. Im Juli 2019 gab eBay die Kooperation mit Authorized.by bekannt, einem Münchener Anbieter für Händler-Autorisierungen im Internet.
Im Juli 2020 wurde bekannt, dass eBay seine Anzeigenportale eBay Kleinanzeigen (jetzt Kleinanzeigen) und Mobile.de bis spätestens zum 1. Quartal 2021 an den börsennotierten Internetkonzern Adevinta verkauft, der in seinem Herkunftsland Norwegen und 14 weiteren Ländern Anzeigenportale betrieb.
Der Kaufpreis betrug 9,2 Milliarden US-Dollar. Adevinta zahlte 2,5 Milliarden in bar an eBay.
Für den Rest der Kaufsumme erhielt eBay Aktien an Adevinta zu einem Nennwert von insgesamt 6,7 Milliarden Dollar.
Mit 44 Prozent der Aktien und 33,3 Prozent der Stimmrechte wurde eBay somit zum größten Anteilseigner von Adevinta.
Im Mai 2021 kündigte eBay den Verkauf von NFTs an.